Sfars Figuren sind Vollblutmusiker, und die Ehrerbietung vor der Vitalität der jüdischen Musik, der Geigenklänge, der traurigen Weisen und der lebensfrohen Melodien durchzieht jede Seite der neuen Erzählreihe des vielfach prämierten Autors und Zeichners. In der typischen Sfar-Manier aus überbordender Fantasie, augenzwinkerndem Humor und einem Schuss humanistischer Lebensphilosophie entführt der französische Ausnahmekünstler den Leser in die Welt der jüdischen Schtetl, der russischen Steppen und der kleinen-großen Abenteuer.
Die turbulente Erzählung beginnt mit Noah Davidovich, auch ‚Baron‘ genannt, der mit seiner jüdischen Kapelle in der verschneiten russischen Provinz in den Hinterhalt eines konkurrierenden Klezmerorchesters gerät. Als einziger mit dem Leben davon gekommen, macht er sich auf den weiten Weg nach Odessa, wo auf talentierte Musiker ein Bett, eine warme Mahlzeit und – mit viel Glück – auch ein wenig Bares wartet. Begleitet wird er der virtuose Vagabund von der hübschen Chava, die am Vorabend ihrer arrangierten Ehe Reißaus nimmt.
In Odessa treffen sie dann auf die ehemaligen Jeschiva-Schüler Yaacov und Vincenzo, sowie den Zigeuner Tschokola, der je nach Lust, Laune und Publikum seine Lebensgeschichte variiert, um beim Fabulieren nicht aus der Übung zu kommen.
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