Es ist Pauls erster Sommer in der großen Stadt, die Erwartungen sind hoch. Endlich ist er der religiös-moralischen Obhut der Großmutter entflohen, er hofft auf Freiheit und – vor allem – Sex, Sex, Sex.
„Ich freute mich auf die Größe der Stadt und war in Erwartung geiler Abenteuer.“
Eine coole Sonnenbrille muss her und sexy Unterwäsche, dann wird das schon laufen. Paul bezieht ein Zimmer in einer WG, mit alten Möbeln und einem Aquarium, Paul mag Fische. Und er mag Christoph, seinen Mitbewohner, auch wenn er ihm sein Sexleben neidet (und ihn dabei belauscht). Denn obwohl alles rund um Paul Sex verspricht, scheint er davon ausgeschlossen, nicht mal Tinder bringt irgendwelche Matches. Er bleibt der Einzelgänger, der er immer schon war. Und als es ihn nach einem ersten, verunglückten Date im Schritt zu jucken beginnt, sein Schwanz schrumpft und sich nach innen stülpt, wird aus Paul Paul Zwei.
„Das war das erste Mal, dass ich an diesem Tag sprach.“
In filigran-kratzigen Bleistiftzeichnungen nähert sich Franz Suess seinem Protagonisten Paul an, schildert dessen Gefühlsleben zwischen Selbstzweifel und Selbstüberschätzung, zwischen sexueller Obsession und unerfüllten Wünschen und erzählt die Geschichte einer Geschlechtstransformation, als gäbe es nichts Normaleres auf der Welt.
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