Traudl war das uneheliche Kind einer Magd und eines Bauern. Der Bauer, der sich nicht zu dem Kind bekannte, verlangte von der Magd, dass sie das Kind „hergibt“. Es wäre bei der Arbeit hinderlich.
Um nicht ihre Stelle als Magd zu verlieren, fügte sich die Frau, und so wurde Traudl ein „Waisenkind“, wie man auch zu solchen Kindern zu sagen pflegte. Die Familie Reiter in Kestendorf Nr. 1 nahm Traudl auf. Natürlich musste sie dort auch ordentlich zupacken.
Die Zeit macht aus kleinen Mädchen Frauen und Traudl war eine schöne Frau. Bald hatte sie einen Freund und Geliebten, einen jungen Arbeiter aus der Marktgemeinde, den sie sehr mochte. Auch Hans vom Nachbarhof verliebte sich in sie. Er lief ihr andauernd nach, umschwärmte sie und drängte sie, seine Frau zu werden. Traudl dachte: „Wenn ich den Hans heirate, werde ich Bäuerin, und meine Kinder haben es einmal besser als ich.“ So machte sie Schluss mit ihrem lieben Freund, und bald heiratete sie Hans.
Jetzt war Traudl Bauersfrau auf einem Häuslerhof.
1940: Traudl verliebt sich in den ihr zugeteilten Zwangsarbeiter Louis.
….Doch irgendwann ist der Krieg zu Ende.
Der Autor, der von 1986 bis 2001 im Haus der Protagonistin gelebt hat:
„Über Traudl (Name geändert) gab es viele unschöne Gerüchte.“
Albert Huspeka hat mit Hilfe der leider bereits verstorbenen Nachbarin – im Comic ein junges Mädchen – ihre Geschichte rekonstruiert.
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