„Emmie Arbel: Die Farbe der Erinnerung“: Präsentation am 31.01. mit Barbara Yelin
Am 31.01. ist die Comickünstlerin Barbara Yelin in der Hauptbücherei Wien zu Gast für die Präsentation ihrer biografischen Graphic Novel Emmie Arbel: Die Farbe der Erinnerung. In dem von der Kritik hochgelobten Werk erzählt die Münchner Autorin die Lebensgeschichte der Shoah-Überlebenden Emmie Arbel auf beeindruckende Weise nach. Im Rahmen eines Künstlergesprächs gepaart mit einem audiovisuellen Vortrag und einer Comiclesung wird uns Barbara Yelin weitere Einblicke in einen Höhepunkt der grafischen Erinnerungsliteratur gewähren.
In Emmie Arbel: Die Farbe der Erinnerung zieht Barbara Yelin alle Register ihrer Comickunst und transportiert die Schwere und Bedeutsamkeit ihrer Thematik scheinbar mühelos. Ihre Bildfolgen sind subtil, ihre Farbgebung ausgereift und komplex, ihr Strich suchend und flirrend. Erzählerisch absolviert sie eine bravouröse Gratwanderung zwischen mitmenschlicher Empathie, historischer Triftigkeit und leidenschaftlicher Expressivität. Sie setzt der jüdischen Dame Emmie Arbel ein humanistisches Denkmal, in dem sie den Lebenswillen, die Stärke und Unbeugsamkeit ihres Charakters trotz aller erlittener Traumata auf behutsame Weise herausstellt und gleichzeitig der ganzen Komplexität ihres Lebenslaufs gerecht wird.
„Geboren 1937 in Den Haag, wird Emmie Arbel mit ihrer jüdischen Familie 1942 von den Nazis deportiert. Sie überlebt als Kind die Konzentrationslager Ravensbrück und Bergen-Belsen. Als der Krieg vorbei ist, ist sie acht Jahre alt. Ihre Eltern und Großeltern sind im Holocaust ermordet worden.“
„Mit ihren Brüdern wird Emmie von einer Pflegefamilie adoptiert und lebt in den Niederlanden. Doch die Rettung stellt sich dort gleichzeitig als neuer Leidensweg für das traumatisierte Kind heraus. 1949 wandert die Familie nach Israel aus. Im Kibbuz fühlt Emmie sich isoliert und nirgends zugehörig.
Bis sie als junge Frau ihr Leben in die eigenen Hände nimmt.“
„Emmie Arbel lebt heute nahe Haifa. Immer wieder reist sie nach Deutschland, um als Zeitzeugin zu sprechen. Ihre Kindheit und Jugend waren geprägt von Gewalt, Missbrauch, Sprachlosigkeit und Einsamkeit. Sie blickt aber auch zurück auf ein Leben voller Rebellion, Selbstermächtigung und Humor. Auf Basis persönlicher Begegnungen und zahlreicher intensiver Gespräche mit Emmie Arbel schafft Barbara Yelin eindringliche Erinnerungsliteratur, die zugleich eine Reflexion über das Erinnern selbst ist.“
Emmie Arbel – Die Farbe der Erinnerung von Barbara Yelin, Verlag Reprodukt
Seitenanzahl: 192, Gebunden, In Farbe
€ 29,90,-
Barbara Yelin ist spätestens seit dem Erscheinen von Irmina im Jahr 2014 über den deutschen Sprachraum hinaus als historisch triftig erzählende Comic-Autorin bekannt. 2016 ist sie mit dem Max-und-Moritz-Preis als beste deutschsprachige Comickünstlerin geehrt worden. Ich freue mich sehr, dass auch Wien eine Station ihrer Lesereise für dieses herausragende Buch ist, mit dem Yelin ihrem politischen Interessensfeld treu geblieben ist und eine historische Comicbiografie ersten Ranges geschaffen hat.
Am Mittwoch dem 31.01. können wir diese Ausnahme-Autorin live erleben, wenn sie uns mittels Bildprojektion und Comiclesung ihre bemerkenswerte Graphic Novel näherbringen wird. Die Buchpräsentation ist dabei in ein Künstlergespräch eingebetet, welches Hannes Sulzenbacher, Chefkurator des Jüdischen Museum Wien moderieren wird.
Im Anschluss findet am PICTOPIA Büchertisch eine Signierstunde mit der Künstlerin statt.
WO: Hauptbücherei Wien, Urban-Loritz-Platz 2a, Veranstaltungssaal, 3. OG, 1070 Wien
WANN: 31.01.2024, 19 Uhr
Die kostenlosen Tickets können vorab online unter https://ticket.wien.gv.at/M13STB/yelin/ reserviert werden.
Mit herzlichem Dank an die OeGeC – Die österreichische Gesellschaft für Comics für die Kooperation bei dieser Veranstaltung!
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