Tonto Comics 12: NORDPOL erschienen
Soeben ist mit Tonto Comics Nummer 12: „Nordpol“ ein großartiger neuer Wurf der Grazer Kleinstedition rund um Edda Strobl, Helmut Kaplan und Michael Jordan erschienen. Mit „Nordpol“ ist Tonto eine höchst eigenständige Arbeit gelungen, von der ich annehme, dass sie eine neue Schaffensära bei Tonto einläutet. Wie diese Ära aussehen wird? Weiss ich nicht, aber ich werde ihren Fortgang mit höchstem Interesse verfolgen.
Auffällig an „Nordpol“ ist im Vergleich zu den früheren Tonto Comics-Ausgaben das beträchtlich gestiegene Umfangsvolumen, der Mut zur Farbe und das überraschende, elegante und so intelligent wie schöne Packaging: 2 lose Hefte, die in ein Flex-Wraparoundcover gelegt sind: die jeweils aneinander angrenzenden Innen- wie Aussencovers der Hefte und des Wrapcovers ergeben dabei wieder eigene Bildsequenzen. Innendrin dann Autobiographisches, Kratziges, Sperriges, Surreales, Verspieltes, Poetisches: „So kommt das Gold in meine Träume.“ Wow! Wer „Nordpol“ in Händen hält, spürt langsam, worum es bei Tonto eigentlich geht…
Aus dem Verlags-Pressetext: „Früher einmal waren die Mädchen bei Nacht in die verschneiten Berge gefahren, um mit ihren Urinmarken zu beweisen, daß die Natur zu jeder Jahreszeit die Farbe Gelb hervorbringt. Kurz darauf verlassen die beiden Freundinnen Europa und landen in Mittelamerika.
Es ist 1991. Der Ostblock ist am Zerfallen, das vermeintliche „Ende der Geschichte“ gerade noch nicht erreicht. Im Irak beginnt ein Krieg – der erste, der live im Fernsehen übertragen wird. Die eigene Musik wird auf Audiocassetten gespeichert.
Eine Idee von „Nomadologie“, eine ziellose Sehnsucht ist der romantische Leitstern der Mädchen. Sie wollen eine Spur ziehen, verlieren sich.
Treibholz, Eisschollen, Drogenräusche. Von stürzenden alten Göttern und Fieberträume von jungen Indianern. Nackte Mädchen tanzen im Wohnzimmer, ein Bub starrt in den See. Die Reise schließlich erstarrt in Atlanta, USA, in einer verwaisten Wohnung, im Eisfach eines Kühlschranks.
Diese Erzählung von Edda Strobl ist das Zentrum von TC#12 NORDPOL. Darum herum und auch mittendrin melden sich weitere KünstlerInnen zu Wort und Bild.“ Sie greifen Themen wie Nordpol, Eskimo und Inuit auf, spüren fernen assoziativen Echos nach und bauen daraus eigene Geschichten, die sie in Edda Strobls Haupterzählung fallen lassen.
Von und mit Norbert Gmeindl (AT), Franz Gruber (AT), Simon Häußle (AT), Michael Jordan (DE), Helmut Kaplan (AT), Michaela Konrad (AT), Andreas Leikauf (AT), Nicolas Mahler (AT), Bernhard Raschl (AT/GT), Edda Strobl (AT), Aleksandar Zograf (SRB) / Alootook Ipelie (CAN).
Sämtliche obige Abbildungen: Copyright Tonto Comics 2011.
Dein Kommentar
An Diskussion beteiligen?Hinterlassen Sie uns Ihren Kommentar!