Wie fühlt es sich an, in den späten Zehnerjahren des 21. Jahrhunderts auf der Welt zu sein?
Auf diese Frage gibt es 7 Milliarden Antworten und eine davon ist die Graphic Novel von Paulina Stulin. In ihrem Tagebuchroman variiert sie das Thema Zuhause in all seiner Mannigfaltigkeit: als Bühne des irdischen Gastspiels, stetige Suche nach der einen Sache, die einen für immer glücklich macht, geografischen Ort, kulturellen Raum, leiblichen Zustand und halt einfach so ein Gefühl.
Liebeskummer, Fressflashs, Philosophie und Psychedelika – es geht ums Banale und ums große Ganze, um Hedonismus und politisches Aufbegehren, um Achselhaare und AfD.
‘Bei mir zuhause’ ist ein Erfahrungbericht übers Menschsein in all seiner Peinlichkeit und Erhabenheit, erzählt aus einer radikalen Egoperspektive. Atmosphärischen Bildsequenzen folgen innere Monologe, wortlose Blicke wechseln sich mit innigen Zwiegesprächen ab. Mal albern, mal ernst, aber immer aufrichtig.
Wir lernen Paulina als vieldimensionalen Charakter kennen, der auf der Suche nach einem besseren Leben scheiternd und triumphierend zwischen Minderwertigkeitsgefühl und Größenwahn pendelt. »Bei mir zuhause« ist ihre dritte Jaja-Veröffentlichung, in der sie ihre ausgereiften Erzähl- und Zeichenku¨nste unter Beweis stellt und es schafft, den Leser mit ihrer unverwechselbaren Art zu staunen anzustecken.
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