Bereits in der ersten Geschichte, der Südseeballade, vergleicht der junge Cain den Kapitän ohne Schiff mit dem Urbild des Seefahrers und Abenteurers: Odysseus.
Wie der Held Homers durchstreift Corto rastlos Länder und Meere, lässt sich auf ihre Lockungen ein, staunt über die Wunder der Welt und liebt die Frauen. Ideale wie Freundestreue und Spontaneität hält er hoch, Moral, Ehre und Gewissen weniger. Corto ist nun mal ein Kind seiner Zeit und ein aufgeklärter Europäer, ein in sich ruhender, cooler Typ mit einem Hauch ‘melancholischem Fatalismus’, wie Andreas Platthaus feststellt.
1967 erschienen die ersten Corto Maltese -Geschichten in Italien. Pratt verdankt viel dem seinerzeit erfolgreichsten amerikanischen Zeichner Milton Caniff und dessen berühmtester Serie Terry and the Pirates. Doch wie alle großen Künstler wuchs Pratt über sein
Vorbild hinaus. Mit der fast 170 Seiten umfassenden Südseeballade schenkte er der Welt den ersten Comic-Roman, er begründete die Kategorie des literarischen Comic und sein Einfluss – grafisch wie erzählerisch – auf den Comic weltweit ist bis heute immens.
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