Ein Mensch, ein Schwein und eine Ziege sagen sich von der Gesellschaft los und wollen als Selbstversorgende auf einer schwimmenden Insel leben.
Soweit der unmittelbare Start einer absurd-komischen Reise auf einem namenlosen und leeren Ozean im Comic-Debut von Moritz Wienert. Ohne den Ausgang der Geschichte verraten zu wollen, kann immerhin gesagt werden, dass es die drei wirklich versuchen.
Wie der Titel schon anspielt, geht es in dem Comic eher nicht um die Herausforderungen der Selbstversorgung im physischen Sinne, sondern um das Zwischenmenschliche. Und hier gibt es in Sachen Abgrenzung, Verständnis und Vergebung so Einiges, was geklärt werden will.
Tatsächlich entwickeln sich die Dinge viel dramatischer als erwartet.
Stilistisch hat Moritz Wienert dann etwas gewagt und fu¨hrt uns par excellence vor, wie ein Comic in Zeiten des Bauhaus‘ wohl hätte aussehen können. Die skurillen Protagonisten, hineingesetzt in eine geradlinige, flache Szenerie, sind alle aus geometrischen Grundformen konstruiert und erinnern dabei ein wenig an die Figuren aus dem Triadischen Balett von Oskar Schlemmer.
Mit den Werkzeugen eines Architekten am Reißbrett hat Moritz Wienert aus Linien und Bögen eine außergewöhnliche Ästhetik entwickelt. Er schlägt den Bogen – teils akribisch auf die Reduziertheit der Bildsprache bedacht, teils spielerisch und kreativ – vom Bauhaus-Design zur
Comicbildsprache und das mit einer gewissen Lässigkeit und auch einem Augenzwinkern.
Denn trotz aller technischen Konstruktion wirken die Bilder keineswegs leblos, da lässt sich der Ku¨nstler quasi in die Karten blicken und zeigt uns auch die skizzierten Striche vorm Feinschliff, da wurde wohl absichtlich schlecht radiert und nicht digital nachbearbeitet. Und das ist ehrlich und cool.
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