Durch die Weitergabe einer goldenen Taufkette werden im Laufe eines Jahrhunderts die Schicksale von zehn Menschen miteinander verknüpft. Sie begegenen sich paarweise und so entsteht eine Art Reigen – ein Tanz, den auch Arthur Schnitzler als Strukturprinzip für sein gleichnamiges Bühnenstück wählte. In Birgit Weyhes Reigen führt die Erzählung von Kanada über Belgien, Frankreich und Deutschland bis nach Kenia. Ob im Schützengraben des Ersten Weltkriegs, unter nationalsozialistischer Besatzung oder im kenianischen Demokratisierungsprozess, jede der Personen verknüpft andere Sehnsüchte, Hoffnungen oder Erinnerungen mit der goldenen Kette. Sie wird zum verklärten Talisman, zum Diebesgut, zum Tauschobjekt und zum materiellen Hoffnungsträger.
Birgit Weyhe wurde 1969 in München geboren. Sie verbrachte ihre Kindheit und Jugend in Ostafrika und kehrte im Anschluß an ihr Abitur nach Europa zurück. Sie schloß 1997 ihr Studium in Germanistik und Geschichte ab und wandte sich der Kunst zu. 2002 begann sie mit dem Studium der Illustration an der HAW Hamburg, wo sie 2009 ihr Diplom erhielt. Seitdem sind zahlreiche Beiträge von ihr in Anthologien wie zum Beispiel “Ich/I/Je/Io” erschienen. Auf dem NextComic Festival in Linz wurde sie 2009 für ihren Beitrag zum Thema „Zukunft Europa“ mit einem 1. Preis ausgezeichnet. Aber auch das Fumetto Festival in Luzern schätzt die Arbeiten der Wahlhamburgerin, dort wurde sie im Wettbewerb 2007 mit einem 2. Platz geehrt.
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