Kein Schriftsteller unserer Zeit und wahrscheinlich keiner seit William Shakespeare, ist dermaßen überinterpretiert und in Schubkästen gesteckt worden wie Franz Kafka. Jean-Paul Sartre nahm ihn für den Existenzialismus in Anspruch, Albert Camus für das Absurde, sein lebenslanger Freund und Herausgeber Max Brod überzeugte mehrere Gelehrtengenerationen, dass sich in Kafkas Parabeln die komplizierte Suche nach einem unerreichbaren Gott ausdrücke.
In ‚Kafka‘ haben David Zane Mairowitz und Robert Crumb das Wesentliche über Franz Kafka zusammengetragen: von seiner Kindheit bis zum posthumen Kafka-Kult; über die Konflikte, die der Schriftsteller mit sich selbst und anderen, allen voran mit seinem Vater, auszutragen hatte. Immer wieder geht es um Kafkas Zerrissenheit vor dem Hintergrund seiner deutsch-tschechischen Nationalität und der jüdischen Kultur. Die Stationen von Kafkas Leben werden ergänzt durch Briefe und Auszüge aus seinen Romanen und Kurzgeschichten.
Zum 100. Todestag von Franz Kafka erscheint nun eine preisgünstige Taschenbuchausgabe dieser Biografie, die ihrerseits längst ein Klassiker ist und das Leben und Wirken des berühmten Schriftstellers kenntnisreich, unterhaltsam und bildkräftig vermittelt.
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